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Kostenloser LL,M, nebenbei
Anpassungsbedürftige Zulassungsvoraussetzungen
Positiv: Der LLM Unternehmensrecht im internationalen Kontext hat sehr praxisnahe Studieninhalte und hebt sich durch seine internationale Ausrichtung von anderen Masterstudiengängen ab. Die Vorlesungen finden meist auf Deutsch, jedes Semester zusätzlich eine auf Englisch statt. Es fällt auf, dass die Dozenten sehr viele Erfahrungen in internationalen Rechtsbeziehungen z.B. aus Großkanzleien mitbringen. Diese Erfahrungen binden sie gut in die Lehre ein und vermitteln den Stoff aus einer Perspektive, die man an der Uni kaum kennenlernt.
In puncto Ausstattung und Organisation gibt es wenig zu bemängeln. Nur die Bibliothek der HWR könnte besser ausgestattet sein. Insbesondere für die Masterarbeit ist eine Nutzung der HU-Bibliothek deshalb unumgänglich.
Negativ ist, dass die Hochschule nicht nur Personen mit juristischem Staatsexamen, sondern ebenfalls einige Leute mit Bachelor Wirtschaftsrecht zu dem Studiengang zulässt, wahrscheinlich um den (eher kleinen) Studiengang aufzufüllen. Das Konzept soll wohl sein, dass so alle voneinander lernen. In Wirklichkeit entsteht aber eine Lose-Lose-Situation:
1. Für die richtigen Studierenden geht es dadurch in manchen Kursen zeitweilig nur langsam voran, weil einige Dozenten manchmal leider versuchen, die Inhalte auch für die Wirtschaftsjuristen und damit sehr vereinfacht zu erklären. Ich empfand deshalb den Schwierigkeitsgrad an einigen Stellen/Modulen als zu niedrig. Andere Dozentinnen gehen dazu über, Vorträge halten zu lassen, damit alle über die Wirtschaftsjuristen (zumindest hinter vorgehaltener Hand) lachen können. Das ist am Anfang noch lustig, aber (nach einem Semester) im Ergebnis für alle beschämend.
2. Auch für die Studierenden mit Bachelor Wirtschaftsrecht ist es keine schöne Situation. Denn selbst wenn es ihnen gelingt, die für sie mitunter kaum schaffbaren Prüfungen dieses Masterstudiengangs zu bestehen, haben sie danach am Arbeitsmarkt mit der Kombination LLB Wirtschaftsrecht und LLM Unternehmensrecht nahezu keine Chance irgendwo eingestellt zu werden. Besser wäre es daher, diese Personengruppe nicht für diesen Masterstudiengang zuzulassen oder zumindest fair auf den LLM Wirtschaftsrecht an der HTW hinzuweisen, der nicht nur von den Anforderungen an Prüfungen, sondern auch von der Kombination LLB Wirtschaftsrecht und LLM Wirtschaftsrecht für diese Personen viel besser passen würde. Aber das macht die HWR wohl wegen der Konkurrenzsituation zur HTW nicht.
Fazit: Für Absolventen mit Staatsexamen und LLM Internationales Unternehmensrecht haben ich und die meisten Leute aus meinem Umfeld positive Erfahrungen, was Jobaussichten angeht. Die praktische Ausrichtung und Internationalität des LLM an der HWR hilft sehr, bei Großkanzleien und Rechtsabteilungen von Unternehmen Fuß zu fassen. Trotzdem empfand ich als VB-Jurist den Schwierigkeitsgrad stellenweise als unangemessen niedrig. Für einen Master wünscht man sich doch internationale Fälle mit gestörter Gesamtschuld, forderungsentkleideten Hypotheken oder Normenkontrollklagen, also zumindest Anforderungen, die deutlich über dem Examensniveau sind.
In puncto Ausstattung und Organisation gibt es wenig zu bemängeln. Nur die Bibliothek der HWR könnte besser ausgestattet sein. Insbesondere für die Masterarbeit ist eine Nutzung der HU-Bibliothek deshalb unumgänglich.
Negativ ist, dass die Hochschule nicht nur Personen mit juristischem Staatsexamen, sondern ebenfalls einige Leute mit Bachelor Wirtschaftsrecht zu dem Studiengang zulässt, wahrscheinlich um den (eher kleinen) Studiengang aufzufüllen. Das Konzept soll wohl sein, dass so alle voneinander lernen. In Wirklichkeit entsteht aber eine Lose-Lose-Situation:
1. Für die richtigen Studierenden geht es dadurch in manchen Kursen zeitweilig nur langsam voran, weil einige Dozenten manchmal leider versuchen, die Inhalte auch für die Wirtschaftsjuristen und damit sehr vereinfacht zu erklären. Ich empfand deshalb den Schwierigkeitsgrad an einigen Stellen/Modulen als zu niedrig. Andere Dozentinnen gehen dazu über, Vorträge halten zu lassen, damit alle über die Wirtschaftsjuristen (zumindest hinter vorgehaltener Hand) lachen können. Das ist am Anfang noch lustig, aber (nach einem Semester) im Ergebnis für alle beschämend.
2. Auch für die Studierenden mit Bachelor Wirtschaftsrecht ist es keine schöne Situation. Denn selbst wenn es ihnen gelingt, die für sie mitunter kaum schaffbaren Prüfungen dieses Masterstudiengangs zu bestehen, haben sie danach am Arbeitsmarkt mit der Kombination LLB Wirtschaftsrecht und LLM Unternehmensrecht nahezu keine Chance irgendwo eingestellt zu werden. Besser wäre es daher, diese Personengruppe nicht für diesen Masterstudiengang zuzulassen oder zumindest fair auf den LLM Wirtschaftsrecht an der HTW hinzuweisen, der nicht nur von den Anforderungen an Prüfungen, sondern auch von der Kombination LLB Wirtschaftsrecht und LLM Wirtschaftsrecht für diese Personen viel besser passen würde. Aber das macht die HWR wohl wegen der Konkurrenzsituation zur HTW nicht.
Fazit: Für Absolventen mit Staatsexamen und LLM Internationales Unternehmensrecht haben ich und die meisten Leute aus meinem Umfeld positive Erfahrungen, was Jobaussichten angeht. Die praktische Ausrichtung und Internationalität des LLM an der HWR hilft sehr, bei Großkanzleien und Rechtsabteilungen von Unternehmen Fuß zu fassen. Trotzdem empfand ich als VB-Jurist den Schwierigkeitsgrad stellenweise als unangemessen niedrig. Für einen Master wünscht man sich doch internationale Fälle mit gestörter Gesamtschuld, forderungsentkleideten Hypotheken oder Normenkontrollklagen, also zumindest Anforderungen, die deutlich über dem Examensniveau sind.