Ausbildung und Praktika im Voraus empfehlenswert

Das Studium ist ziemlich verschult und man lernt nur wenig praktische Dinge.
Der Lernumfang war sehr groß und ich kam oft an meine Grenzen. Im Laufe der Jahre habe ich aber gelernt mit dem hohen Lernpensum umzugehen und gelassener zu werden.
Das Physikum mit Fächern wie Chemie und Physik ist, wenn man von Anfang an am Ball bleibt, gut zu schaffen. Ich hatte kein naturwissenschaftliches Profil im Abitur und war auch nie gut in diesen Fächern, habe das Physikum aber gut gemeistert.

Man muss zugegebenermaßen viele Dinge lernen, die man später wahrscheinlich nicht für seine weitere Laufbahn braucht. Dadurch stehen einem aber viele Berufsfelder offen, falls man doch eine andere Richtung einschlagen möchte als geplant.

Ich empfehle vorher eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten zu machen, bevor man sich in so einen Studiengang stürzt. Durch meine Ausbildung wusste ich, wofür ich dieses aufwendige Studium durchziehe und einige Situationen konnte ich durch praktische Fähigkeiten und Lebenserfahrung besser meistern.

Ansonsten hat mir das Studium in Gießen sehr gefallen. Die Stadt ist überschaubar und man hat kurze Wege. Die meisten Dozenten sind sehr nett und hilfsbereit. Wir hatten trotz des Lernpensums viel Spaß in Gießen und haben viele schöne Momente, Unternehmungen und Feste gehabt. Ich habe sehr gute Freunde gefunden, die mit mir alle Phasen des Studiums durchgemacht haben. Gegenseitige Unterstützung ist sehr wichtig.

Im gesamten Studium hätte ich mir mehr praktische Lehre gewünscht und ich hoffe, dass sich das im Laufe der Jahre ändern wird.
Außerdem würde ich es sinnvoll finden eine Männerquote einzuführen. Das Studium besteht zu 90 Prozent aus Frauen und ich denke dem Berufsfeld würde es gut tun, wenn auch mehr Männer in den Studiengang kommen würden und später praktisch in der kurativen Praxis arbeiten würden.