Durch den neuen Campus eher verschlechtert

War bisher rundum zufrieden mit meiner Hochschulwahl gewesen. Der ehemalige Campus war wunderschön, ich habe mich damals unter anderem für die HSD entschieden, weil das Gebäude des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften so sympathisch von den studierenden gestaltet wurde: Plakate, schwarze Bretter, Antifa-Sticker, Give-Boxen im Treppenhaus und vielen weiteren Details. Der neue Campus ist eine scheußliche Betonwüste, die zudem auch noch schlecht durchdacht ist, da viel zu kleine "Hörsääle" und Tiefgarage. Was ich eigentlich an der Hochschule bedauere ist, dass bei der Planung vom neuen Campus weder der AStA, noch die Fachschafträte noch die Dozenten noch sonstwer eingebunden wurde und auch sonst keinerlei Teilhabe erwünscht oder möglich war, obwohl Hochschulen ja vom Engagement der Studierenden leben. Außerdem wurde still und heimlich zum Wechsel die Hausordnung verschärft, weshalb es z.B. den Glühweinverkauf im Winter, die Give-Boxen und die schwarzen Bretter, auf denen man u.a. immer interessante Wohnungs- und Jobangebote finden konnte, in Zukunft nicht mehr geben wird. Auch wurden die Öffnungszeiten massiv eingeschränkt, sodass man nun am Wochenende gar nicht mehr in die Gebäude kann. Sollte man sich dennoch mal außerhalb der Öffnungszeiten auf den Campus verirren, wird man sofort von der freundlichen Campussecurity, die übrigens 24/7 zu mehreren Mann das Gelände bewacht (muss man sich mal geben: es gibt einen Wachdienst auf dem Campus!) des Platzes verwiesen.
Alles in allem finde ich es unheimlich Schade, wie eine Hochschule ihre Prinzipien und Konzepte verrät, nur um ihre öden Prestigebauten vor Mitgestaltung durch Studierende zu "schützen". Unter den anderen Studierenden im Fachbereich ist die Frustration auch schon groß. Ich würde mir sehr wünschen, dass die HSD sich wieder darauf besinnt, eine Einrichtung für die Studierenden zu werden und sie als Teil der Hochschule auch in die Gestaltung der Räumlichkeiten einbindet. Außerdem hoffe ich sehr, dass der Wachdienst schnell wieder verschwindet, es ist nämlich ein sehr unangenehmes Gefühl, stets beobachtet zu werden und in dem Wissen zu lernen, dass man gerade bewacht wird. Was kommt als nächstes? Überwachungskameras?

Kann die HSD insofern weiterempfehlen, dass ich einige wirklich grandiose Dozenten kennen gelernt habe, von denen man in jeder Hinsicht was lernen kann. Alle, die ich bisher hatte, wirkten sehr kompetent und waren vor allem immer sehr nett und entgegenkommend. Allerdings habe ich auch schon von anderen Erfahrungen anderer Studierender gehört, aber das ist wohl überall so.
An der Organisation hapert es noch etwas, das Seminarvergabesystem ist unglaublicher Mist, gerade für Leute, die Arbeiten müssen.
Ansonsten: Durchweg positive Erfahungen mit Dozenten und Kommiliton*innen (zumindest in unserem Fachbereich), fachlich auf jeden Fall weiter zu empfehlen!