Medicin - f*cking my life to save yours.

Das große Studium der Medizin. Jeder weiß, dass das kein Zuckerschlecken wird. Und trotzdem habe ich, als ich voller Vorfreude in dieses Studium ging, etwas anderes erwartet. Nicht im Bezug auf den Inhalt, das viele (Auswendig-) Lernen, die wenig Freizeit.
Eigentlich habe ich erwartet, dass die Dozenten in uns ihre Zukunft sehen und mit Spaß uns etwas beibringen wollen - schließlich können genau sie in 10 Jahren in unser Arztzimmer kommend und verlangen die bestmögliche Kompetenz von uns. Aber so erwarten wir es auch von ihnen. Was die Kompetenz angeht, so kann man an den Dozenten nicht meckern. Schließlich sind es Frauen und Männer vom Fach (Biologen, Chemiker, Physiologen). Und dennoch habe ich nicht gedacht, dass so auf uns herabgesehen wird, als hätten wir gar keine Lust Medizin zu studieren und später Leben zu retten. Stattdessen werden viele von uns mit wöchentlichen Referaten und mündlichen Abfragen praktisch rausgeprüft. Diejenigen, die diesen dauerhaften Druck nicht aushalten und auch nur ein oder zwei Abfragen nicht bestehen, ein Jahr länger studieren. Kein Wunder, dass sich die meisten überlegen, ganz aufzuhören.

Was den Platz betrifft, ist es ähnlich rosig. In unserem Jahrgang wurden zu viele Studenten (600 statt geplante 500) zugelassen, sodass eben so viel gequetscht wird. Ein weiterer Grund, möglichst viele raus zu prüfen.
Und trotzdem macht es mir Spaß. Trotzdem will ich das Studium durchziehen.
Warum?
Keine Ahnung.
Es ist einfach ein Traum, der mir in Erfüllung geht. Deswegen verstehe ich auch, dass viele, die meine Leidenschaft nicht teilen, aufhören. Und niemand verhöhnt eben jene, einfach weil jeder verstehen und nachvollziehen kann, warum er oder sie aufgehört hat.