Ein Studium fürs Leben

Im Gegensatz zu einigen anderen Hochschulen, ist PA and der THD ein intensiver Vollzeitstudiengang. Es ist ein Versuch, die klinisch wichtigsten Inhalte aus dem Medizinstudium auf 8 Semester zu komprimieren und zusätzlich um viele praktische Inhalte zu ergänzen. Insbesondere die ersten drei Semester sind sehr lernintensiv. Viele Vorlesungen sind 1:1 aus dem Medizinstudium übernommen, im dritten Semester Innere werden gnadenlos die wichtigsten Inhalte aus dem Herold durchgeprügelt. Fast alle Dozenten kommen aus der Praxis, es gibt immer wieder interessante Gastvorlesungen.

Praktische Fähigkeiten werden ab dem ersten Semester in wöchentlichen Seminaren und Tutorien zu körperlicher Untersuchung, klinischen Untersuchungstechniken (Sono, EKG-Befundung,..), Patientenkommunikation (Simulationen mit Schauspielpatienten!) , usw. erlernt (und in OSCEs geprüft!). Einen vollwertigen Präpkurs gibt es nicht, dafür Exkursionen in den Präpsaal der UR in den ersten Semestern.

Im Laufe des Studiums wird man ständig aufs Neue ins kalte Wasser geworfen.
OP-Management/OP-Assistenz im 4. Semester wird nicht aus Büchern gelernt, sondern direkt am OP-Tisch bei Lehr-OPs, inklusive eigenständiger Vor- und Nachbetreuung der Patienten, OP-Berichte schreiben usw..
In der Notfallmedizin folgt auf die Vorlesung immer ein Seminar, in dem Patientenfälle besprochen und im Skills Lab realitätsnah simuliert und geübt werden. Von Anamnese und körperl. Untersuchung, über erweiterte Diagnostik und Medikamentengabe bis hin zu Intubation, Kardioversion und Reanimation - Fachwissen und praktische Fähigkeiten werden in einem geschützten Lernumfeld zusammengeführt.

Viele Dozenten und der Studiengangsleiter sind extrem engagiert und setzen sich sehr dafür ein, den neuen Beruf und Ruf der Hochschule zu etablieren, Praktikumsstellen und Jobs in umliegenden Kliniken und Arztpraxen zu schaffen.
Prof. Dr. Aung schafft Kooperationen und Austauschmöglichkeiten mit Boston University, Yale, Harvard, nimmt Studenten auf humanitäre Hilfseinsätze in Afrika mit, und ist für viele Studenten eine fordernder, aber unglaublich supportiver, fürsorglicher Mentor.
Leider herrschen unter manchen Dozenten Uneinigkeiten, die sich teils negativ auf Studierende auswirken. Einzelne Dozenten weigern sich, ihre Folien rauszurücken, während andere Unis inzwischen jede Vorlesung aufzeichnen und komplett digital zur Verfügung stellen.

Deggendorf ist ein kleines, sehr familiäres Studentenstädchen, in dem alle deine Freunde nur ein paar Minuten entfernt wohnen. Gerade im Sommer lässt es sich total schön an der Donau lernen, Volleyball spielen oder mit Aperoli in der Strandbar sitzen. Irgendwas ist immer los, Möglichkeiten zum Feiern gibt es genug und wenn das nicht reicht ist Regensburg nicht weit.
Die Räumlichkeiten der Fakultät AGW (Skills Lab, usw.) sind ca. 10 Fahrradminuten vom Hauptcampus entfernt. Die Ausstattung ist für so einen "kleinen" Studiengang (ca. 100 Studenten/Jahrgang) hervorragend, wir haben Zugang zu hochwertigen Sonogeräten, verschiedensten Simulationsräumen, Simulationspuppen,... Sehr wertvoll sind ist auch der Zugang zu Thieme viamedici und eRef.

Insgesamt ein wahnsinnig erfüllendes Studium, das in so manchem Studenten dann doch einen tief sitzenden Hunger nach "mehr" erweckt. Menschen, die aus diesem Studiengang herauskommen sind reflektierte Multitalente mit fundiertem Fachwissen und einem großen Rucksack an Praktischen Fähigkeiten im Gepäck. Nicht ohne Grund ist Feedback/Resonanz aller Arbeitgeber überwiegend sehr positiv, schon als Student bekommt man hervorragende Stellenangebote.

Für alle, in denen die endlosen Bib-Nächte noch größere Ambitionen wecken, gibt es einen Lichtblick: Voraussichtlich wird es in Zukunft möglich sein von der THD nahtlos in den privaten Masterstudiengang Humanmedizin (Abschluss als Dr. med. univ.) der DPU (Krems) überzugehen.