Super Studienort für Humanmedizin

Medizin (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    4.6
Ich bin jetzt im 10. Semester und kann den Modellstudiengang Medizin in Aachen nur wärmstens empfehlen.

Der Aufbau des Studiums ist meiner Meinung nach sehr sinnvoll und strukturiert. Man beginnt mit einem Einführungskurs in Erste Hilfe und Notfallmedizin mit vielen praktischen Übungen, gefolgt von den typischen vorklinischen Fächern wie Chemie, Physik, Terminologie und (Zell-)Biologie. Hier hat man relativ viele Praktika (auch in den Semesterferien), die teilweise bis 18:00 Uhr oder länger dauern und die einiges an Vor- und Nachbereitung erfordern - meiner Meinung nach ziemlich nervig und zeitaufwendig, aber da muss man durch.
Ab dem 3. Semester geht es dann mit den Systemblöcken zu den einzelnen Organsystemen weiter. Hier hat man dann z.B. im Block "Herz-Kreislauf-System" alle relevanten Fächer wie Anatomie+Histo, Physiologie, Pharmakologie, aber auch direkt die Klinik mit den Krankheitsbildern und Therapien sowie zahlreiche Praktika, Präpkurse und Untersuchungskurse auf einmal. Das ist meiner Meinung nach sehr praktisch, da man direkt die Verbindung zwischen Klinik und Vorklinik hat und so einen guten Überblick über das gesamte Organsystem bekommt. Außerdem machen die Praktika oft Spaß und man kann erste Erfahrungen im Umgang mit Patient:innen sammeln. Am Ende jedes Systemblocks schreibt man dann eine Klausur, die Fragen zu fast allen Teilfächern beinhaltet.

Nach dem 6. Semester findet dann die Äquivalenzprüfung zum Physikum (die sogenannte Ärztliche Basisprüfung) statt. Diese gliedert sich in einen mündlichen (2 Tage) und einen schriftlichen Teil (1 Tag), in dem vor allem die Kenntnisse aus den einzelnen Systemblöcken abgefragt werden.

Ab dem 7. Semester ist das Studium dann relativ entspannt - man hat viele kleinere Fächer (z.B. Rechtsmedizin, Palliativmedizin, Geschichte, Ethik, Onkologie und einige mehr) sowie das Blockpraktikum (ein ganzes Semester an verschiedenen Stationen Praktikum) und das Freisemester.

Die Prüfungen sind im Großen und Ganzen fair und machbar. Ich persönlich fand nur Zellbiologie 1 (1. Semester), die Ärztliche Basisprüfung (1. Staatsexamen) und die Klausuren zum Blockpraktikum (Ende 8. bzw. 9. Semester) wirklich anspruchsvoll. Viele Klausuren, vor allem die zu den Systemblöcken, sind relativ umfangreich und erfordern viel Disziplin und Fleiß, aber wenn man sich die Zeit zum Lernen nimmt, ist alles machbar. Und selbst wenn man mal eine Klausur verhaut (ist mir auch passiert), hat man 3 Versuche in einem Semester plus 3 Versuche, wenn man das Semester wiederholen muss. Es ist also wirklich schwer, aus diesem Studiengang rausgeprüft zu werden. Auch die Basisprüfung ist mit einem guten Lernplan und Disziplin zu schaffen (es ist zwar eine wirklich anstrengende und fordernde Zeit, aber danach wird alles besser).

Was mir aber mit Abstand am besten am Studium in Aachen gefällt, ist das familiäre Gefühl und das Miteinander. Man wird gleich zu Beginn vom sogenannten ErstiTeam (eine Gruppe von Studierenden aus allen Semestern) herzlich aufgenommen. Dieses Team kümmert sich mit viel Liebe und Engagement darum, dass man gut in Aachen ankommt und die ersten zwei Semester gut übersteht. Es werden viele Veranstaltungen organisiert, wie Kochabende, Rallyes, teilweise Tutorien, aber vor allem gute Partys, bei denen man Leute aus dem eigenen Semester oder aus anderen Semestern kennenlernen kann. So hat man schon in den ersten Tagen oder Wochen viele Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen. Ich hatte in Aachen auch nie das Gefühl, dass man in einem Konkurrenzkampf steht und alle gegeneinander arbeiten. Eher im Gegenteil: Viele helfen sich gegenseitig, laden ihre Anki-Karten oder Zusammenfassungen hoch und das Gemeinschaftsgefühl ist wirklich schön.

Natürlich gibt es auch negative Aspekte des Studiengangs:
Nicht alle Profs kommen ihrem Lehrauftrag gleich gut nach. Die Organisation und Kommunikation ist nicht immer optimal (Vorlesungen fallen ersatzlos aus, Professoren laden ihre Folien nicht hoch, an manchen Tagen Praktika bis 19 Uhr und an anderen gar nichts). Prüfungen können in einem Jahr plötzlich schwerer sein als im Vorjahr. Man erreicht die Leute, die für sein Problem zuständig sind, wochenlang nicht.
Man fühlt sich im Studium oft überfordert und regt sich wahnsinnig viel auf - über Professoren, Prüfungen, die Organisation oder sich selbst.
Das kommt alles vor - ist aber wahrscheinlich an anderen Unis nicht anders.

Trotzdem überwiegt für mich das Positive.
Es ist eine wahnsinnig schöne Zeit mit vielen Höhen und Tiefen und vielen netten Menschen, die einem da durch helfen. Ich kann es wirklich nur jedem empfehlen, in Aachen Medizin zu studieren.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.3
K. , 26.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.7
Philipp , 18.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.1
Jessica , 15.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.1
Justin , 14.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.3
Christina , 10.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
3.7
Alice , 10.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.6
Florian , 04.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.0
Sven , 04.08.2024 - Medizin (Staatsexamen)
5.0
Daniel , 29.07.2024 - Medizin (Staatsexamen)
4.3
Fiona , 27.07.2024 - Medizin (Staatsexamen)

Über Le

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 10
  • Studienbeginn: 2019
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Aachen
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 08.08.2024
  • Veröffentlicht am: 08.08.2024