How to study LKM

Angefangen mit dem Eignungstest, war ich sehr froh darüber, auch mit einem durchschnittlichen bis schlechten Abi die Chance zu bekommen, 'was mit Medien' studieren zu können. Eigentlich wollte ich immer Kommunikations- und Medienwissenschaften in Karlsruhe oder Mannheim studieren, wofür mein Abi allerdings zu schlecht war. In Konstanz habe ich eine mehr als zufriedenstellende Alternative gefunden! Im Allgemeinen muss ich für meinen Studiengang sehr, sehr viel lesen, um eine Basis an Hintergrundwissen anzusammeln. Wie es für wissenschaftliche Studiengänge typisch ist, sind meine Seminare größtenteils sehr theoretisch, aber mit einem glücklichen Händchen erwischt man auch mal ein praktisches Seminar, in dem man Theorien oder Analysemethoden konkret anwenden kann. Beispielsweise gibt es filmwissenschaftliche Seminare, in welchen dann aufgedröselt wird, wieso ein Film reflexiv ist, oder welche in denen man selbst kurze Filme drehen und schneiden soll. Je nach Seminar sind wir mal mehr oder weniger Teilnehmer, aber nie so viele, dass es unübersichtlich wird. Arbeitet man aufmerksam mit, oder gewissenhaft nach, spiegelt sich das auch schnell in den Noten wieder. Zwischen Pro- und Hauptseminaren gibt es einen eindeutigen Unterschied, den man an Leistung bringen muss; die Themem werden anspruchsvoller, man muss sich mehr vorbereiten und ganz konkret werden die Texte, die man zum Vorbereiten lesen sollte, um ein Vielfaches länger. In meinem Hauptfach wird ausschließlich per PowerPoint usw. unterrichtet, auch studentische Präsentationen funktionieren per PP. Wir haben durch das Online Portal ILIAS und die Bibliothek nahezu Zugriff auf alles, was wir an Literatur benötigen. Meine Dozenten sind fachlich sehr kompetent, ich habe immer das Gefühl gut aufgehoben zu sein und je kleiner die Seminare sind, desto sicherer kann ich mir sein, dass ich konkretes Feedback über meine Leistung bekomme. Auch schön ist, dass die Uni nicht so groß ist, dass ein familiäres Ambiente verloren ginge. Am Studienverlauf würde ich ändern, dass in den Einführungssemestern mehr als nur die Einführungsveranstaltungen besucht werden sollten, um die Seminare besser auf die Regelstudienzeit (6 Semester) zu verteilen. Was ich vermisse, sind Seminare oder Bereiche, die sich auf medien- oder verlagsrechtliche Aspekte beziehen, für welche ich mir auch eine verpflichtende Einführung wünschen würde.
Anstrengend ist die Tatsache, dass man als LKMler unter anderen Studierenden nicht wirklich ernst genommen wird, man muss sich damit rumschlagen, dass Leute ach so intelligent seien, etwas 'besseres' zu studieren, aber nicht intelligent genug sind, einzusehen und zu akzeptieren, dass Interessenbereiche und Veranlagungen anderer Menschen auf musische Fächer fallen. Viele meiner Kommilitonen haben schon keine Lust mehr, zu sagen, oder zu erklären was sie studieren, weil man oftmals darauf stößt dann belächelt zu werden, oder sich ein 'ihr macht doch nichts ernsthaftes' anhören darf.
Dennoch bin ich mit meinem interdisziplinären Studiengang mehr als zufrieden und würde ihn auch immer weiterempfehlen! Gerade wer sich für Kunst und Medien interessiert, aber es weniger praktisch und dafür mehr theoretisch studieren möchte, findet hier was er sucht. Wenn es einem dann noch egal ist, was andere über einen denken, ist man hier goldrichtig!