Sehr International, wenig Forestry & Management
Das Studium muss zweierlei bewertet werden, nach den zwei Hochschulen, die jeweils ein Semester ausrichten.
Fazit in Kurzform: Wer einen Double-degree Master sucht, den man nebenbei machen kann, ohne allzuviel Aufwand zu haben, allerdings auch nicht allzu viel zu lernen, dem sei der Studiengang empfohlen. Wer effizient und viel lernen möchte, sollte woanders suchen.
HSWT/Freising:
- Mir war durch den Bachelor hier schon bewusst, was auf mich zukommen wird, hatte dennoch Hoffnung, dass sich über die Jahre etwas verändert hat. Leider ist dem nicht so.
- Thematisch sind die Module hochinteressant und klingen vielversprechend. Aus meiner Sicht sind die meisten Vorlesungen dann langwierig und zäh, trocken gehalten, an manchen Stellen etwas outdated. Dazu noch wenig interaktiv, nur selten bringen die Dozierenden so viel Motivation rüber, dass die Studierenden wirklich aktiv und motiviert mitwirken. Das ist unter anderem auch dem reinen Online-Format geschuldet, es bedarf deutlich mehr Anstrengung und Einsatz der Lehrenden bezüglich Moderation und Motivation. Es wäre schön, wenn die HSWT zumindest zu einem hybriden Vorlesungsformat zurückkehren könnte. Die meisten Themen werden nur sehr oberflächlich betrachtet
- Manche Module bestehen vorwiegend aus self-study Inhalten wie aufgezeichneten Videos, dazu gelegentliche Sessions mit den Dozierenden für etwa 20 Minuten. Als Prüfungsleistung soll man dann eine Businessidee entwickeln und einen Elevator Pitch halten. Man erfährt und lernt aber nicht, wie man so etwas macht und bekommt erst recht kein Training. Wie sollen die Studierenden so im Berufsleben professionell auftreten? Ich persönlich lerne so nichts, es ist für mich verschwendete Zeit.
- Bitte arbeiten Sie an der Digital- und Englischkompetenz der Lehrenden.
- Die Zusammensetzung aus sehr internationalen Studierenden ist grundsätzlich sehr spannend und lehrreich. Doch es ist frustrierend, wenn Studierende aus Bereichen wie Lebensmitteltechnik/Ernährung ohne fachlicher Kenntnis dieses Studiengangs sitzen, die dann regelmäßig den gesamten Unterricht aufhalten.
- Zu Gute halten muss man der HSWT, dass sich manche Dozierende bei Problemen oder Anliegen sehr bemühen, einem zu helfen. Die Anzahl ist aber sehr beschränkt.
- Um die Prüfungen zu bestehen, reicht es an der letzten Session teilzunehmen und sich die Themen einmal anzusehen. Aber auch hier wieder, so lernt man nichts.
BFH/Bern:
- Regulär als zweites Semester gedacht, kann man hier aber auch im ersten Semester beginnen.
- Das bisherige Angebot sah so aus, dass man sowohl vor Ort in Präsenz, als auch remote studieren kann. Es soll nun wohl alles remote durchgeführt werden.
- Die Einrichtungen der Hochschule in Bern sind hervorragend. Der Campus liegt gut angebunden 1 Station mit der S-Bahn außerhalb. Das Wohnheim, welches direkt in das Hauptgebäude integriert ist, ist modern &sauber, wird mehrmals pro Woche gereinigt und bietet vor allem im Sommer ein großes kostenfreies Sportangebot (Beach-/Hallenvolleyball, Basketball, Badminton, Hockey, Tischtennis, Pilates, Kicker, Billard, Pool, Sauna...). Die Zimmer sind modern und angenehm (Daneben habe ich auch noch in einer WG in Bern gewohnt). Das Highlight der HAFL ist sicher die Mensa. Es gibt täglich drei verschiedene, frisch gekochte Menüs (Vegan, Veggie, Fleisch) in hoher Qualität. Die Produkte werden regional und Bio eingekauft, ab und an gibt es ausgefallene Gerichte wie Roastbeef oder Raclette in der Vorweihnachtszeit.
Von Wohnheim und Mensa aus hat man einen grandiosen Panoramablick in die Gletscher des Berner Oberlandes.
- Auch hier läuft nichts alles perfekt, es gibt häufig organisatorische Schwierigkeiten und manche Dozierende haben ein sehr großes Ego.
Generell ist man an der HAFL sehr willkommen, da es vor allem im Master sehr viele internationale Studierende gibt, wodurch sich die Kontaktfreudigkeit der Schweizer:innen ausgleicht.
- Der Lebensunterhalt ist sicher ein gutes Stück höher als in Deutschland, jedoch ist es die Investition auf jeden Fall wert. Man kann als EU-Bürger:in auch problemlos noch nebenbei arbeiten, es gibt auch häufig Angebote an der Hochschule. Dazu auch einfach im Vorhinein nachfragen.
- Die Vorlesungen sind deutlich interessanter und auch anspruchsvoller als in Freising, auch wenn ein/zwei Module nicht besonders relevant für den Forest Master sind und man leider keine anderen wählen kann.
Die BFH legt sehr viel Wert auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten, was einem auch in zwei Modulen bewusst wird, wo man lernt, ein Systematic Review zu schreiben.
- Die spannendsten und lehrreichsten Module sind Natural Resource Management und International Forestry bei Prof. G., diese haben mich sehr beeindruckt und geprägt. Auch die einzigen im gesamten Studium, in denen man wirklich "applied" arbeitet und relevante Sachverhalte, Werkzeuge/ Methodiken zur Arbeit mit Stakeholdern und Transferwissen mitbekommt.
- In anderen Modulen kommen z.B. extra aus Deutschland Gastdozenten angereist, was den Lerneffekt und Interaktion enorm erhöht. (Während die HSWT sagt, das wäre zu aufwendig und online funktioniere viel besser...)
- Der Aufenthalt in der Schweiz lohnt sich in jeder Hinsicht, man findet viele neue Freunde und knüpft internationale Kontakte. Daneben ist noch die Kultur & die atemberaubende Berglandschaft sowie Nähe zu Frankreich.
Fazit in Kurzform: Wer einen Double-degree Master sucht, den man nebenbei machen kann, ohne allzuviel Aufwand zu haben, allerdings auch nicht allzu viel zu lernen, dem sei der Studiengang empfohlen. Wer effizient und viel lernen möchte, sollte woanders suchen.
HSWT/Freising:
- Mir war durch den Bachelor hier schon bewusst, was auf mich zukommen wird, hatte dennoch Hoffnung, dass sich über die Jahre etwas verändert hat. Leider ist dem nicht so.
- Thematisch sind die Module hochinteressant und klingen vielversprechend. Aus meiner Sicht sind die meisten Vorlesungen dann langwierig und zäh, trocken gehalten, an manchen Stellen etwas outdated. Dazu noch wenig interaktiv, nur selten bringen die Dozierenden so viel Motivation rüber, dass die Studierenden wirklich aktiv und motiviert mitwirken. Das ist unter anderem auch dem reinen Online-Format geschuldet, es bedarf deutlich mehr Anstrengung und Einsatz der Lehrenden bezüglich Moderation und Motivation. Es wäre schön, wenn die HSWT zumindest zu einem hybriden Vorlesungsformat zurückkehren könnte. Die meisten Themen werden nur sehr oberflächlich betrachtet
- Manche Module bestehen vorwiegend aus self-study Inhalten wie aufgezeichneten Videos, dazu gelegentliche Sessions mit den Dozierenden für etwa 20 Minuten. Als Prüfungsleistung soll man dann eine Businessidee entwickeln und einen Elevator Pitch halten. Man erfährt und lernt aber nicht, wie man so etwas macht und bekommt erst recht kein Training. Wie sollen die Studierenden so im Berufsleben professionell auftreten? Ich persönlich lerne so nichts, es ist für mich verschwendete Zeit.
- Bitte arbeiten Sie an der Digital- und Englischkompetenz der Lehrenden.
- Die Zusammensetzung aus sehr internationalen Studierenden ist grundsätzlich sehr spannend und lehrreich. Doch es ist frustrierend, wenn Studierende aus Bereichen wie Lebensmitteltechnik/Ernährung ohne fachlicher Kenntnis dieses Studiengangs sitzen, die dann regelmäßig den gesamten Unterricht aufhalten.
- Zu Gute halten muss man der HSWT, dass sich manche Dozierende bei Problemen oder Anliegen sehr bemühen, einem zu helfen. Die Anzahl ist aber sehr beschränkt.
- Um die Prüfungen zu bestehen, reicht es an der letzten Session teilzunehmen und sich die Themen einmal anzusehen. Aber auch hier wieder, so lernt man nichts.
BFH/Bern:
- Regulär als zweites Semester gedacht, kann man hier aber auch im ersten Semester beginnen.
- Das bisherige Angebot sah so aus, dass man sowohl vor Ort in Präsenz, als auch remote studieren kann. Es soll nun wohl alles remote durchgeführt werden.
- Die Einrichtungen der Hochschule in Bern sind hervorragend. Der Campus liegt gut angebunden 1 Station mit der S-Bahn außerhalb. Das Wohnheim, welches direkt in das Hauptgebäude integriert ist, ist modern &sauber, wird mehrmals pro Woche gereinigt und bietet vor allem im Sommer ein großes kostenfreies Sportangebot (Beach-/Hallenvolleyball, Basketball, Badminton, Hockey, Tischtennis, Pilates, Kicker, Billard, Pool, Sauna...). Die Zimmer sind modern und angenehm (Daneben habe ich auch noch in einer WG in Bern gewohnt). Das Highlight der HAFL ist sicher die Mensa. Es gibt täglich drei verschiedene, frisch gekochte Menüs (Vegan, Veggie, Fleisch) in hoher Qualität. Die Produkte werden regional und Bio eingekauft, ab und an gibt es ausgefallene Gerichte wie Roastbeef oder Raclette in der Vorweihnachtszeit.
Von Wohnheim und Mensa aus hat man einen grandiosen Panoramablick in die Gletscher des Berner Oberlandes.
- Auch hier läuft nichts alles perfekt, es gibt häufig organisatorische Schwierigkeiten und manche Dozierende haben ein sehr großes Ego.
Generell ist man an der HAFL sehr willkommen, da es vor allem im Master sehr viele internationale Studierende gibt, wodurch sich die Kontaktfreudigkeit der Schweizer:innen ausgleicht.
- Der Lebensunterhalt ist sicher ein gutes Stück höher als in Deutschland, jedoch ist es die Investition auf jeden Fall wert. Man kann als EU-Bürger:in auch problemlos noch nebenbei arbeiten, es gibt auch häufig Angebote an der Hochschule. Dazu auch einfach im Vorhinein nachfragen.
- Die Vorlesungen sind deutlich interessanter und auch anspruchsvoller als in Freising, auch wenn ein/zwei Module nicht besonders relevant für den Forest Master sind und man leider keine anderen wählen kann.
Die BFH legt sehr viel Wert auf korrektes wissenschaftliches Arbeiten, was einem auch in zwei Modulen bewusst wird, wo man lernt, ein Systematic Review zu schreiben.
- Die spannendsten und lehrreichsten Module sind Natural Resource Management und International Forestry bei Prof. G., diese haben mich sehr beeindruckt und geprägt. Auch die einzigen im gesamten Studium, in denen man wirklich "applied" arbeitet und relevante Sachverhalte, Werkzeuge/ Methodiken zur Arbeit mit Stakeholdern und Transferwissen mitbekommt.
- In anderen Modulen kommen z.B. extra aus Deutschland Gastdozenten angereist, was den Lerneffekt und Interaktion enorm erhöht. (Während die HSWT sagt, das wäre zu aufwendig und online funktioniere viel besser...)
- Der Aufenthalt in der Schweiz lohnt sich in jeder Hinsicht, man findet viele neue Freunde und knüpft internationale Kontakte. Daneben ist noch die Kultur & die atemberaubende Berglandschaft sowie Nähe zu Frankreich.
[...]* Text wurde aufgrund eines Verstoßes gegen unsere Teilnahmebedingungen am 18.07.2024 redaktionell angepasst.
- Internationale Kontakte in der Schweiz.
- Die HSWT.
Wie gut ist deine Hochschule digital aufgestellt?
Medium. Die Dozierenden sollten selbst Kurse in digitaler Kompetenz belegen.
Hubertus hat 15 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
-
Auf dem Campus fühle ich mich meistens wohl. -
Ich finde mit etwas Glück und ein bisschen Geduld einen Parkplatz. -
Ich habe angegeben, dass das Sekretariat ausreichend geöffnet ist. -
Für mich sieht der Campus ziemlich schäbig aus. -
Leider gibt es keine Klimaanlagen in den Hörsälen. -
Die Wohnungssuche war echt schwierig. -
Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt. -
In manchen Kursen habe ich eine Anwesenheitspflicht. -
Ich freue mich, dass fast alle Dozenten ihre Skripte auch online bereitstellen. -
Der Studienverlauf ist bis auf wenige Ausnahmen sinnvoll geplant. -
Die Erreichbarkeit der Studiengangsleitung berurteile ich mittelmäßig. -
Für meine Klausuren lerne ich meist alleine. -
Neben dem Studium habe ich einen Studentenjob. -
An unserer Hochschule gibt es meiner Meinung nach nicht genug Orte zum Lernen. -
Meinen Lebensunterhalt finanziere ich hauptsächlich durch einen Job.
Kommentar der Hochschule