Gutes Konzept, Umsetzung mangelhaft

Die ersten 2 Semester, sowie die Bachelorarbeit hatten Spaß gemacht und man lernt viel. Semester 3, 4 und 6 konstanter Stress und man wird nur vom Design-Dozenten runtergemacht. Auf Noten wartet man teilweise bis zu 2 Semester. Wenn man ein Semester nicht besteht, muss man dieses erst ein Jahr später wiederholen, um danach weiter studieren zu können.

Positives:
Die interdisziplinäre Mischung aus Design, Projektmanagement und Coding bietet eine gute Grundlage für die berufliche Zukunft und man hat viele Karriere-Aussichten in diversen Branchen, sowie Jobs.
Durch die ganzen Semesterprojekte und Arbeitsergebnisse aus Wahlpflichtkursen hat man nach dem Studium direkt ein größeres Portfolio für Bewerbungen.
Die Lehrbeauftragten/Dozenten der Wahlpflichtkurse, sowie die Coding-und Projektmanagement-Dozenten sind sehr motiviert und man lernt viel bei ihnen.
Persönlich hatte ich sehr viel Spaß an den Design-Vorlesungen des 1. und 2. Semesters bei der Studiengangsleitung. Bei ihr hat man viele wichtige Methoden und Konzepte wie Customer Journey, Service Design und Produktsprache gelernt.
Außerdem gefiel mir die kleine Semester-Größe von ca. 20-30 Personen (während meiner Studienzeit, mittlerweile anscheinend kleiner).

Kritikpunkte:
Vom 3. bis 6. Semester mussten Studierende die große „IF”-Werksschau des Studiengangs organisieren. Es wurden zwar 2 Lehrbeauftragte zur Seite gestellt, um zu helfen, diese waren aber am Ende vom Tag wenig involviert und haben teilweise sogar vergessen, den Studierenden Informationen weiterzugeben.
Der Design-Dozent ab dem 3. Semester mag zwar in seiner Vergangenheit wirklich viel Erfahrung in der Design-Branche gesammelt haben, aber das Wissen weitergeben und Studierende lehren ist leider eine andere Sache. Im 3. Semester wurde meine Gruppe in einem Coaching innerhalb von wenigen Minuten als „manipulativ und diskriminierend” bezeichnet, weil wir Interview-Fragen falsch formuliert und die Zielgruppe falsch eingegrenzt hatten. Konstruktive Kritik ist da leider mangelhaft. Allgemein hatten die Projekt-Coachings für Design mehr Angst und Panik verbreitet als wirklich zur Weiterentwicklung beigetragen, sowie eher subjektiv als objektiv gewirkt. Man kann sich auch nie sicher sein, ob man das Semester bestanden hat, bis man tatsächlich in dem ersten Kick-Off vom neuen Semester sitzt, da man teilweise bis zu 2 Semester auf die Noten wartet.



Was hatte mir für eine bessere Erfahrung gefehlt?

Allem voran klar kommunizierte Erwartungen und mehr Transparenz darüber, was alles von den Studierenden erwartet wird, sowie klar definierte Anforderungen an die Endabgabe des jeweiligen Semesters. Wie schon erwähnt, lernten wir im 1. und 2. Semester viele Methodiken und Konzepte im Fach Design, diese hätte ich mir auch ab dem 3. Semester gewünscht. Bei Coding und Management war dies kein Problem. Außerdem hätte mir eine schnellere Einsicht in die Noten des vorangegangen Semesters viel Stress erspart - oder eben zumindest die Info, ob bestanden oder nicht bestanden, da man bei nicht bestanden das Semester wiederholen muss, um weiter studieren zu können. Als letzten Punkt hätte ich mir in den Design-Vorlesungen ab dem dritten Semester eine objektivere Bewertung der Studierenden gewünscht. Diese wirkte nämlich eher subjektiv und man hatte schon deutlich gespürt, wen der Dozent mochte und wen nicht.
Aufgrund von diesem Dozenten hatte ich echt fast keinen Spaß im Studium, klingt hart, ist aber so. Das ist mir beim Schreiben dieser Bewertung und Reflektieren meines Studiums erst so richtig klar geworden.



Bitte überlegt euch gut, ob ihr diesen Studiengang in seiner aktuellen Form studieren möchtet.

Ich wünsche der Studiengangsleitung, dass sie mit ein paar Veränderungen den Studiengang wiederbeleben kann.