Viel Licht aber auch Schatten

Name: Viel Licht aber auch Schatten
Item: Evangelische Theologie
Rating: 3.86
Author: Anonym

Evangelische Theologie (M.A.)

Studieninhalte

4.0
Dozenten

4.0
Lehrveranstaltungen

4.0
Ausstattung

5.0
Organisation

4.0
Literaturzugang

3.0
Digitales Studieren

3.0
Gesamtbewertung

3.9

Ich habe vor meinem FTH Studium 3 Jahre an der BTA Wiedenest studiert. Daher kann ich eine theol. Ausbildung an der Bibelschule mit einem theol. Hochschulstudium vergleichen. Wer vor der Frage steht welche Ausbildungsstätte er wählen soll, muss sich fragen, was er damit anfangen möchte. Die Wiedenester Ausbildung bietet zwar keinen deutschen Bachelor (erst nach 4 Jahren kann man einen Bachelor über eine ausländische Kooperation erlangen), aber sie hat einen wesentlich praktischeren und damit pastoraleren Schwerpunkt. Das Studium an der FTH behauptet zwar gerne eine Ausbildung zum Gemeindedienst zu sein; faktisch ist es aber ein akademisches Studium, das Theologen ausbildet und es nicht schafft eine Ausgewogenheit zwischen wissenschaftlicher Theologie und Gemeindepraxis zu erreichen. Zudem gibt es wie überall bessere und schlechtere Dozenten. Das betrifft besonders die didaktischen Fähigkeiten der Lehrenden. Zweifelsohne haben alle Dozenten ein Herz für die Studierenden und sind sehr offen für deren Fragen und Interessen. Das gilt ohne Ausnahme, was an staatlichen Unis nicht zu bekommen ist. Wenn du in den Gemeindedienst gehen willst empfehle ich dir aktuelle eher eine Ausbildung in Wiedenest oder einer anderen Bibelschule mit Fokus auf praktischer Theologie.
Man darf sich nicht von den Trailern und Social-Media Auftritten verleiten lassen das Studium zu unterschätzen. Wer sich für ein FTH Studium entscheidet muss wissen, dass sich hier vom Arbeitspensum her am angelsächsischen Raum orientiert wird! Es ist ein für deutsche Verhältnisse recht anspruchsvolles Studium. Man bleibt zwar bei der Menge an geforderter Pflichtlektüre und Abgaben hinter amerikanischen oder britischen theol. Studiengängen zurück, fordert aber dennoch einiges. Es wird nicht viel Zeit bleiben an der Siebträgermaschine zu chillen und einen Kaffee nach dem anderen zu sippen. Dies liegt auch daran, dass der Bachelor mit 3 Jahren ein recht kurzer Theologie-Bachelor ist. Die Kooperation mit verschiedenen internationalen Hochschulden und Universitäten ist ein großes Pfund, da die einflussreichste Theologie schon lange nicht mehr in Deutschland, sondern in Amerika und GB gemacht wird. Hier hat die FTH den Vorteil von Amerikanern gegründet worden zu sein, weshalb englische theil. Literatur eine große Rolle spielt, was man auch im Buchladen der Hochschule sieht. Wer hier studiert, kommt also um theol. Englisch nicht herum.
Aktuell studiere ich im Master und schließe 2025 ab. Den Bachelor habe ich Vollzeit gemacht. Den Master habe ich (wie fast alle) auf 6 Semester gestreckt, was das Studium deutlich entspannter macht.

Dozenten alle offen und mit echtem Interesse an den Studierenden; klares theol. Profil; schönes Ambiente; Auslandskooperationen; keine theol. Verbortheit;
Wenige praktisch theologische Inhalte; nicht praktisch theol. Inhalte werden kaum mit der Gemeindepraxis verknüpft; nur wenige Dozenten sind didaktisch wirklich gut

Wie gut ist deine Hochschule digital aufgestellt? Man kann theoretisch alle Vorlesungen aufzeichnen lassen. Dazu benötigt man aber einen Nachhörantrag aufgrund von Krankheit, etc. Die FTH will ein Präsenzstudienort sein. Man kann seine Zensuren und viele Skripte und andere Inhalte über Sharepoint abrufen.
Die Möglichkeit sich Online für Seminare/Vorlesungen einzuschreiben soll ab SoSe 2025 eingeführt werden.
Die meisten Dozenten sind per E-Mail oder MsTeams erreichbar.

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.

Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich sehr gut.
Ich habe nie ein Problem damit, einen Sitzplatz im Hörsaal zu finden.
Ich finde unseren Campus sehr schön.
Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
Für mich war es sehr einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.
Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.
Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
Mein Studium bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis.
Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt.
In meinem Studiengang gibt es eine Anwesenheitspflicht.
Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.
In meinem Studium fühle ich mich sehr gut betreut.
Der Studienverlauf ist bis auf wenige Ausnahmen sinnvoll geplant.
Ich finde, die Regelstudienzeit ist genau richtig bemessen.
Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
Für mich gibt es genug Orte zum Lernen in der Hochschule.
Meine Eltern haben nicht studiert.
Ich gehe gerne auf Festivals.

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Kommentar der Hochschule

Vielen Dank für deine ausführliche Bewertung und das Teilen deiner Erfahrungen.
Gerne wollen wir dazu unseren Standpunkt teilen.

Selbstverständlich gibt es in Deutschland vielfältige Möglichkeiten einer theologischen Ausbildung, und zwar mit den unterschiedlichsten Schwerpunkten und Ausrichtungen – das ist gut und macht absolut Sinn.
Dabei ist klar, dass es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen einer stärker anwendungsorientierten/berufsausgerichteten theologischen Ausbildung und einer grundlagenorientierten/akademischen Ausbildung gibt. Eine ideale Ausbildung, die den Erwerb aller Kompetenzen ermöglicht, gibt es schlicht und ergreifend nicht. Für eine akademisch orientierte Hochschule, wie es die FTH zweifelsohne ist, stellt sich somit die Herausforderung, auf der Basis einer hohen akademischen Erstausbildung die entsprechende Anwendungs- und Praxisorientierung zu stärken, um die Distanz zum beruflichen Kontext zu verringern. Dieser Herausforderung stellen wir uns, indem wir uns verstärkt darum bemühen, unseren Absolventen einen gelingenden Diensteinstieg in die pastorale Praxis zu ermöglichen. Zukünftig wird es bspw. die Option eines pastoralen Assessments geben, das in geistlicher und professioneller Hinsicht den Diensteinstieg erleichtern soll. Außerdem bemühen wir uns speziell darum, unsere Absolventen in ausgewählte Ausbildungsgemeinden zu vermitteln, in denen sie eine 2-3-jährige Traineezeit (Vikariat) absolvieren können, als Diensteinstieg mit Begleitung durch erfahrene Pastoren vor Ort. In Ergänzung dazu soll es regelmäßige Learning Communities geben, um die gemachten Praxiserfahrungen mit ehemaligen Kommilitonen und Dozenten zu reflektieren. Dadurch wird der Praxis- und Gemeindebezug nachdrücklich gestärkt.
Bei all diesen Bemühungen wollen wir „beide Welten“, also die akademisch anspruchsvolle und die anwendungsorientierte/berufsausgerichtete theologische Ausbildung so gut es geht miteinander verbinden, um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden und somit Gott und Mensch bestmöglich zu dienen.

Darüber hinaus:
Aus unserer Sicht ist die fast schon despektierliche Äußerung über die didaktischen Fähigkeiten unserer Dozenten in dieser Form nicht angebracht.
Und: Unserer Beobachtung nach gibt es schon einige Studenten, die den ein oder anderen leckeren Kaffee aus der Siebträgermaschine in aller Ruhe zu genießen. Für diejenigen, die sich diese Zeit nicht nehmen wollen, haben wir auch Kaffeevollautomaten, welche die Tasse Kaffee in wenigen Sekunden gefüllt haben und so mehr Zeit für das eigentliche Studium ermöglichen.

Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg, Freude und Segen beim restlichen Studium!

LG