Studium an der (alten) Goethe Uni in Frankfurt

Als ich vor die Wahl gestellt wurde, in der (vom Hörensagen) schönen Campus-Uni in Mainz oder auf dem Betongelände in Frankfurt zu studieren, fiel die Entscheidung auf Frankfurt sicherlich nicht aufgrund der guten Luft dort.
Der englische Fachbereich in der Goethe Uni hatte allerdings damals schon einen herausragenden Ruf und mit Koryphäen wie beispielsweise Klaus Reichert und Christoph Heyl auch namhafte Vertreter desselben.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass meine Erwartungen an das Studium eher übertroffen wurden, auch weil das englische Institut glücklicherweise ein eigenes kleines Haus etwas abseits vom Hauptcampus hatte.
Die Themengebiete und Seminarinhalte waren breit gefächert und die englische Mentalität dahinter hat dafür gesorgt, dass es nie langweilig wurde, weder in den Seminaren selbst, noch in der Rezeption des Studiums an sich oder der Vorgänge in der Universität.
Ganz gleich, ob als Anker während der Wirren der großen Studentenproteste oder als Berichterstatter des „erbitterten Kampfes um Bibliotheksquadratmeter“ im neuen Campus Westend, die Zelle des Anglistikinstituts war Halt und gesellschaftlicher Dreh- und Angelpunkt und auch wenn man damals die Zerfledderung der Uni in viele kleine Institute, die zum Teil räumlich weit auseinander lagen (aufgrund der Wege) zu Recht kritisiert wurde, so sorgten die vielen Splitterzellen intern für starke Gemeinschaftsbildung.
Die Eröffnung des Campus Westend schließlich war ein Meilenstein, was Organisation, (grünes) Campusleben und genießbares Mensaessen anging und die sich langsam abschließende Zentralisierung wird das Bild der Uni weiter verändern und dem Studium und der Studentenschaft zu einem völlig neuen Bild und sicherlich weiterhin extrem hohem Niveau verhelfen.