Vorheriger Bericht
Vollkommen abgefahren und abgehoben
Katastrophale Erfahrungen
Germanistik (B.A.) Lehramt
Dieses Studium hat mich unzählige graue Haare beschert. Mit Lehramt hat das meines Erachtens null zu tun. Getreu meinen Erfahrungen ist das Studium kaum praxisorientiert und nicht aufs Lehramt ausgerichtet. Hier sitzen Studenten, die später im Verlag oder bei der Presse arbeiten möchten mit Lehramtsstudis zusammen. Die Organisation erschien mir teilweise extrem chaotisch. Man wird von Dozent zu Dozent geschickt. Wenn man nicht 10 Mal nachfragt und sich kümmert, ist man meinem Eindruck zu Folge verloren. Auch was die Eintragung der Prüfungsleistung angeht. Hätte ich nicht bei jedem nachgefragt, hätte ich meine Scheine heute noch nicht in der Übersicht. Wenigstens bekommt man oft auf seine Mails auch eine Antwort. Das ist ein Pluspunkt. Grundsätzlich hatte ich aber oft das Gefühl, ich werde behandelt wie ein Schulkind. Verständnis war von Dozentenseite durchwachsen. Bei einigen hat man gemerkt, sie haben selbst Kinder, was ich bei anderen vermisst habe, da man das Gefühl hatte, der Gegenüber kann sich nicht in die Lage junger Menschen versetzen. Krankheit muss man kompliziert nachweisen. So komplex hat das kein normaler Arbeitnehmer zu belegen. Hatte wenn ich krank war immer das Gefühl, mir wird unterstellt, ich wäre gar nicht krank und würde mir meine Erkrankung nur ausdenken. Von Ärzten erhält man über den Vordruck des Attests der Uni verwunderte Blicke. Ein Krankenschein sollte doch ausreichen. Weit gefehlt an dieser Uni. Beim Facharzt bezahlt man dann pro Attest nochmal 5 Euro. Geld, was ich nicht von der Uni wieder bekomme, obwohl ich unverschuldet krank bin. Die Ärzte bedanken sich jedenfalls, wenn sie mit 40 Patienten im Wartezimmer noch 10 Minuten den Vordruck eines Attests lesen und ausfüllen müssen. Daher, besser nie krank werden.
Die meisten Seminare haben Anwesenheitspflicht, die Vorlesungen oftmals nicht. Mein Vater hat zu DDR Zeiten an dieser Uni studiert. Ich hatte das Gefühl, man scheint von einigen Dingen nie abgerückt zu sein. Ich bin nun um einiges schlauer und weiß nun nach dem Studium, warum ein viertel meines Jahrgangs aus der Oberstufe, der dort studierte entweder abgebrochen hat oder für den Master die Uni verlassen hat. Die Organisation empfand ich als chaotisch, man muss wirklich hinter allem hinterher sein und die Chancen, dass man in seine bevorzugten Seminare (oder überhaupt in die Seminare, die man absolvieren muss) hineinkommt, beurteile ich als sehr gering. Das Anforderungsniveau ist zudem extrem hoch und der Bachelor ist definitiv nicht lehramtsbezogen ausgerichtet. Das Grundproblem sehe ich im fehlenden NC. Dadurch wird das Leistungsniveau extrem angezogen, damit eben nur noch die Besten bis zum Abschluss kommen.
Im übrigen muss man sich über lange Studienzeiten nicht wundern. Ich bin teilweise nicht mal in die Seminare hinein gekommen, wodurch sich die Studienzeit extrem verlängerte. Die Einwahl zu Semesterbeginn erschien mir oft wie ein großes Durcheinander. In der Praxis bedeutet dies, dass hunderte von Studenten zeitgleich vor ihren Rechnern sitzen und wer Glück hat, kommt ins Seminar, wer Pech hat nicht. Wie das mit Bafög funktioniert, ist mir bis heute ein Rätsel, denn durch die fehlende Seminarteilnahme kommt man schnell in die Bafögverzögerung. Also, wer Lehramt studieren möchte, ich kann es nicht an der Uni empfehlen. Nicht selten merken Kommilitonen erst im Masterstudium oder Referendariat, dass sie sich gar nicht für den Beruf des Lehrers eignen, weil einfach die Praxiszeit viel zu wenig ausgeprägt ist. Eine gute Freundin hat dadurch erst im Referendariat realisiert, dass der Job mit Kindern definitiv nicht ihr Ding ist. Das wäre mit einer hohen Anzahl von Praktika und mehr Lehreinheiten an Schulen (wie es die Uni Jena vorlebt) definitiv nicht passiert. Auch ich werde nun für den Master die Uni verlassen, weil ich nicht in 10 Jahren noch studieren möchte, die Orga leid bin und auch in die Seminare kommen möchte, die ich bevorzuge. Schade.
Datenschutz habe ich beim Servicepoint übrigens auch vermisst. Ich weiß nun, wer wann krank war und wer schwanger ist. Ich finde, das sollte besser geregelt werden. Bei der Studienordnung scheinen nur die Wenigsten wirklich durchzublicken. Auch hier wird man von einem zum anderen geschickt. Die Lehrinhalte sind nicht zeitgemäß. Wenn ich mir unsere Real- und Hauptschüler so ansehe, bin ich froh, wenn sie in Klasse 9 oder 10 ihren Lebenslauf schreiben können. Denen muss niemand erklären was das phonetische Alphabet ist oder wie sich Anekdoten gestalten und wie man auf mittelhochdeutsch liest. Hier passen die Lehrinhalte der Uni nicht mehr mit der Realität an deutschen Schulen zusammen. Ich wäre daher dringend für eine Überarbeitung der Lehre in Anpassung an die derzeitige schulische Situation.
Die meisten Seminare haben Anwesenheitspflicht, die Vorlesungen oftmals nicht. Mein Vater hat zu DDR Zeiten an dieser Uni studiert. Ich hatte das Gefühl, man scheint von einigen Dingen nie abgerückt zu sein. Ich bin nun um einiges schlauer und weiß nun nach dem Studium, warum ein viertel meines Jahrgangs aus der Oberstufe, der dort studierte entweder abgebrochen hat oder für den Master die Uni verlassen hat. Die Organisation empfand ich als chaotisch, man muss wirklich hinter allem hinterher sein und die Chancen, dass man in seine bevorzugten Seminare (oder überhaupt in die Seminare, die man absolvieren muss) hineinkommt, beurteile ich als sehr gering. Das Anforderungsniveau ist zudem extrem hoch und der Bachelor ist definitiv nicht lehramtsbezogen ausgerichtet. Das Grundproblem sehe ich im fehlenden NC. Dadurch wird das Leistungsniveau extrem angezogen, damit eben nur noch die Besten bis zum Abschluss kommen.
Im übrigen muss man sich über lange Studienzeiten nicht wundern. Ich bin teilweise nicht mal in die Seminare hinein gekommen, wodurch sich die Studienzeit extrem verlängerte. Die Einwahl zu Semesterbeginn erschien mir oft wie ein großes Durcheinander. In der Praxis bedeutet dies, dass hunderte von Studenten zeitgleich vor ihren Rechnern sitzen und wer Glück hat, kommt ins Seminar, wer Pech hat nicht. Wie das mit Bafög funktioniert, ist mir bis heute ein Rätsel, denn durch die fehlende Seminarteilnahme kommt man schnell in die Bafögverzögerung. Also, wer Lehramt studieren möchte, ich kann es nicht an der Uni empfehlen. Nicht selten merken Kommilitonen erst im Masterstudium oder Referendariat, dass sie sich gar nicht für den Beruf des Lehrers eignen, weil einfach die Praxiszeit viel zu wenig ausgeprägt ist. Eine gute Freundin hat dadurch erst im Referendariat realisiert, dass der Job mit Kindern definitiv nicht ihr Ding ist. Das wäre mit einer hohen Anzahl von Praktika und mehr Lehreinheiten an Schulen (wie es die Uni Jena vorlebt) definitiv nicht passiert. Auch ich werde nun für den Master die Uni verlassen, weil ich nicht in 10 Jahren noch studieren möchte, die Orga leid bin und auch in die Seminare kommen möchte, die ich bevorzuge. Schade.
Datenschutz habe ich beim Servicepoint übrigens auch vermisst. Ich weiß nun, wer wann krank war und wer schwanger ist. Ich finde, das sollte besser geregelt werden. Bei der Studienordnung scheinen nur die Wenigsten wirklich durchzublicken. Auch hier wird man von einem zum anderen geschickt. Die Lehrinhalte sind nicht zeitgemäß. Wenn ich mir unsere Real- und Hauptschüler so ansehe, bin ich froh, wenn sie in Klasse 9 oder 10 ihren Lebenslauf schreiben können. Denen muss niemand erklären was das phonetische Alphabet ist oder wie sich Anekdoten gestalten und wie man auf mittelhochdeutsch liest. Hier passen die Lehrinhalte der Uni nicht mehr mit der Realität an deutschen Schulen zusammen. Ich wäre daher dringend für eine Überarbeitung der Lehre in Anpassung an die derzeitige schulische Situation.
- Bibliothek, Antworten auf Mails
- Organisation, kein Lehramtsbezug
Wie gut ist deine Hochschule digital aufgestellt?
Zur Coronahochphase wurde alles auf Onlinelehre umgestellt. Derzeit sitzt man wohl wieder im Seminarraum, mit 28 anderen Studenten. Einige Dozenten bieten Onlinelehre an, andere nicht. Es wird wieder auf Anwesenheit geachtet, was ich im Zuge der Pandemie für nicht so gut, was die Gesundheit angeht, erachte.
Kommentar der Hochschule