Hochschulwechsel zur TH - Beste Entscheidung!

Angewandte Chemie (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    4.2
Eigentlich wollte ich das Thema Studium abhaken. Dann habe ich mir unter anderem verschiedene Infoveranstaltungen via Zoom angesehen und war von der TH Nürnberg und Ihrem Auftreten begeistert. Besonders haben mir die Studienmodelle gefallen und die Modulinhalte der Angewandten Chemie.

Ich finde es sehr schön, dass Theorie und Praxis hier im Einklang gebracht werden! Man braucht hier in den Laborpraktika keine Angst zu haben, etwas „falsch“ zu machen. Das trägt dazu bei, dass man mit der Zeit sicherer im Labor arbeitet. Durch die Kolloquien vor den Praktika wird das Verantwortungsbewusstsein zusätzlich geschult und man wird auf die Themeninhalte, durchs Abfragen, vorbereitet.

Anders als das, was ich vorher kannte, wird dafür gesorgt, dass es im Praktikum eine angemessene Größe an Praktikumsteilnehmer gibt, so dass die Praktikumstage übersichtlich sind und sich auf das wesentliche (Verständnis/Stützen der Lehrinhalte) konzentrieren. Die Theorie in die Praxis umzusetzen ist nicht immer so leicht, dennoch wird man sehr gut betreut durch die Laborhelferinnen/Professoren, die ebenfalls mit ihrem tiefgründigen Wissen dafür sorgen, dass es einfach nur Spaß macht im Labor zu arbeiten. Es ermutigt einen sich über die Laborexperimente hinaus Gedanken zu machen. Auch Fragen, kommen im Labor nicht zu kurz! Häufig sind die Laborexperimente angelehnt an Reaktionsprozesse die man z.B. aus dem Alltag kennt.

(Allgemein hat man an der TH den Luxus, in kleineren Vorlesungsgruppen unterrichtet zu werden. Das bedeutet, dass man sich kennt und etwas weniger Anonymität herrscht, was ich persönlich mit mehr Vorteilen als Nachteilen verbinde.)

Die meisten Professoren bringen ihre Begeisterung für ihr Fach mit in den Unterricht und integrieren dementsprechend Zusatzmaterialien in ihre Veranstaltungen für das Selbststudium. In den Vorlesungen werden sich mit den Themen intensiv auseinandergesetzt. Durch Fragen werden Wissenslücken/Unklarheiten der Studierende geprüft , welche gleichzeitig einen mehrwehrt in den VL bieten. Dadurch kommt es manchmal zu interessanten Diskussionen und Überlegungen, welche meines Erachtens ein Studium ausmachen. Auch sind die Professoren/Lehrkräfte darauf bemüht, das „Warum“ gemeinsam mit einem aufzuarbeiten und einen zu animieren durch logisches zusammensetzen des Wissens, die Themen zu verstehen und nicht nur auswendig zu lernen. Diesen Aspekt gefällt mir besonders, denn das sorgt zum Beispiel dafür das man das Wissen auch mal mit anderen Themenbereichen in der Chemie verknüpft. (Fachlichekompetenz + Bereitschaft zur Vermittlung ist hier stark (man ist sehr bemüht)).

Einige Fächer, an denen ich seit meiner Zeit teilnehmen konnte, habe ich einmal aufgegriffen:

CAC ( Vermittlung von Computer Kenntnissen, unter anderem für die Laborpraktika.): In den Laborpraktika begegnen verständlicherweise einem immer wieder Gesetze/Gleichungen, die Reaktionen beschreiben können. Die Interpretation und Umsetzung der Gleichung in mathematische Formeln in Bezug auf die Experimente muss im Protokoll wiedergegeben werden. Mit diesem Modul lernt man, wie sich die Darstellungsweise erleichtern lässt.

Wer schon einmal von der Organische Chemie an der Universität gehört hat, hat sicherlich auch über die hohe Durchfallquote gehört. Ich glaube es liegt vor allem daran, dass man die Mechanismen letzten Endes doch versucht auswendig zu lernen und dann zur Erkenntnis kommt, dass es nicht funktioniert (Meine Erfahrung). Hier ist es anders. Es gibt eine tolle Vorlesung, bei dem der Schwerpunkt nicht aufs auswendig lernen, sondern vielmehr auf dem Verständnis der Mechanismen durch die Haupteigenschaften von Reaktionsmechanismen liegt. Man lernt Schritt für Schritt, die Grundlagen kennen und vor allem die Reaktionsabfolgen zu verstehen. Genauso lernt man warum gewisse Moleküle bevorzugt gewisse Reaktionen eingehen, beschleunigen etc.

Überfachliche Kompetenzen: In diesem Fach werden über Kompetenz gesprochen, die im Studium und außerhalb hilfreich sind. Hierzu kommen manchmal Gäste von außerhalb (Gastprofessoren aus der Wirtschaft…) und geben beispielsweise Tipps, worauf es bei Bewerbungen ankommt und was man im Studium schon tun kann, um außerhalb Kontakte zu knüpfen. Ebenfalls werden essenzielle Skills besprochen, um in einigen (wirtschaftlichen) Bereichen Fuß zu fassen. Studierende aus höheren Semestern stellen die Fachschaft vor und stehen ebenfalls für Fragen zur Verfügung.

Biochemie: Man hat hier auch die Möglichkeit Einblicke in die Biochemie zu gewinnen. Hierzu werden im ersten Teil des Moduls Grundlagen der Biologie vermittelt ( z.B. Eukaryonten Prokaryonten) und knüpft dann weiter an größerer Fragestellungen im zweite Teil des Moduls an.

GOP: In diesem Modul habe ich einen Einblick in die Verfahrenstechnik bekommen. Das Themenfeld kannte ich vorher gar nicht! Das Praktikum war deshalb spannend für mich, da ich wortwörtlich gelernt habe was ‚“upscaling“ bedeutet. So einiges, was ich aus der Thermodynamik kannte, gab es in diesem Modul in „groß“ Version. Zusätzlich lernt man auch, Bilddiagramme zu lesen und dadurch Rechenaufgaben zu lösen (oder sie selbst zu konstruieren).

INA: In diesem Fach bekommt man unter anderem einen Einblick in den instrumentellen und analytischen Gerätschaften, die von ihrer Handhabung (Prinzip) einem in der Industrie /Forschung hin und wieder begegnen. Man lernt unter anderem, quantitative und qualitative Messergebnisse mithilfe der Geräte zu interpretieren.

Die Labore machen auf mich einen modernen/schicken Eindruck. Genauso wie die Reagenzien und Geräte. Im WD Gebäude befindet sich ein großer Hörsaal der auch mein lieblings Hörsaal ist. Leider gibt es bei stärkeren Witterungsbedingungen Probleme in diesem Gebäude. Ansonsten beschränken sich die Hörsäle eher auf kleinere Vorlesungsräume oder Seminarräume.

Vor dem Studium sollte man sich mit dem Modulhandbuch und vor allem der Prüfungsregelungen vertraut machen. Ansonsten kann man sich bei Fragen bei den Ansprechpartnern der Fakultät wenden. Die Probleme werden relativ schnell gelöst.

Das Studium ist zeitintensiv und verständlicherweise kann der Umstieg von Schule auf Uni für den ein oder anderen überfordernd sein. Präventiv, gegen eine mögliche Überforderung vorzugehen und eine Auswirkung auf das Studium zu umgehen, sollte man sich frühzeitig im Studium organisieren und nicht zu schüchtern sein und nach Hilfe fragen. Ich würde empfehlen gerade die Mathematik (Grundkenntnisse, OMB+) vor dem Studium aufzufrischen. Und wenn es geht auch ein bisschen Physik. Nimmt das Studium ernst. Versucht Vorlesungen/Übungen vor- und nachzubereiten, damit beispielsweise Probleme frühzeitig in der Vorlesung geklärt werden können Gemeinsam schafft man meist mehr und lernt schneller durch verschiedene Lösungsansätze innerhalb der Gruppe. Auch solltest du akzeptieren das Rückschläge im Studium ( z.B. durchfallen durch Kolloquien ) dazu gehören. Man sollte den Kopf nicht hängen lassen und sie als Ansporn nehmen es beim nächsten Mal besser zu machen.

Wenn man tiefgründigere Probleme hat, gibt es an der TH Anlaufstellen. Aber auch die Professoren haben meist Verständnis, wenn es gerade nicht so läuft. Hier und da hört man sehr viele motivierende Worte von Lehrkräften , die einen erinnern, dass sie vor ein paar Jahren in denselben Schuhen saßen wie wir.

Ich habe einen Migrationshintergrund. Auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte, dass sich jeder in einer Hochschul- oder Universitätseinrichtung unabhängig von z.B. Herkunft, sozialer Schicht oder akademischer Laufbahn wohlfühlen sollte, könnte dieser Aspekt dennoch für den ein oder anderen wichtig sein. Meine bisherige Erfahrung bezüglich mit dem Umgang mit mir kann ich wirklich nur positiv bewerten. Z.B In dem Moment, in dem es um Leistung geht, steht auch wirklich nur das im Vordergrund und nichts anderes.Ich bin wirklich gerne in der Fakultät und allgemein an der TH.

Für Verbesserungsvorschläge ist die Fakultät immer wieder offen, was ich finde sie auch innovativ macht.
Fachschaftsveranstaltungen lockern zusätzlich den Studienalltag auf und die Professoren sind auch dabei.

Zusammenfassung: Ich wünschte ich hätte diese Hochschule viel früher kennen gelernt und mein Studium von Anfang an dort begonnen. Ich muss mich tatsächlich nach wie vor daran gewöhnen, dass hier einfach einiges anders läuft, vor allem bezüglich des Umgangs miteinander. Die Lehre ist eine Mischung aus learning by doing. Für viele Konzepte gibt es Input und man muss wirklich fleißig sein. Trotzdem habe ich eine tolle Zeit! Das Anstrengen zahlt sich aus, auch wenn man mal scheitert.

Dennoch: Damit natürlich das Studium auch Spaß macht, ist auch viel Eigeninitiative gefragt. Man muss sich intensiv mit den Themen beschäftigen und in der Regel mehr Zeit ins Lernen investieren als andere. Da es sich um ein Vollzeitstudium handelt, ist es nicht einfach, neben dem Studium anderen Tätigkeiten wie beispielsweise Jobs nachzugehen. Oft verbringt man den Tag von 8 Uhr bis 17 Uhr in Lehrveranstaltungen. Dies geschieht nicht unbedingt nur einmal pro Woche. Am darauffolgenden Tag kann ein Laborpraktikum erfolgen, auf das man sich vorbereiten muss. Im Semester absolviert man nicht nur ein Praktikum. Es kann auch vorkommen, dass man an manchen Tagen einen kürzeren Stundenplan hat (zum Beispiel von 8 bis 13 Uhr), jedoch muss man diese Zeit nutzen, um zum Beispiel Protokolle fertigzustellen. Man muss lernen, sorgfältig zu arbeiten (!!!! und konkret!!!), was einen durchaus auch mal an die Grenzen bringen kann und mein größtes Problem ist eigentlich Zeit! Man muss wirklich lernen zu priorisieren und versuchen, den Kern der Themen schnell zu erfassen, um sie wiedergeben zu können. Gelegentlich muss man sich auch damit abfinden, Dinge auf Lücke zu lernen. Es gibt sicherlich auch manchmal Frust, sowohl bei den Professoren als auch bei den Studierenden. Dennoch bleibt alles in einem professionellen Rahmen. Es kann auch vorkommen, dass man kritisiert wird, jedoch dient dies meist dazu, dass man sich verbessert und sich mehr anstrengt, sein Wissen besser zu vermitteln.

Ich sehe sehr viel Potential in unserer Hochschule und bin davon überzeugt, dass die Angewandte Chemie,so wie sie an unserer Hochschule gelehrt wird, in den nächsten Jahren noch weiteren Zuwachs an Studierende, erleben wird.
Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • Zusatzmaterialien zu den Vorlesungen, Praktika oder Übungen/ nach dem Praxissemester kann man sich für eine Studienrichtung entscheiden /Respektvoller Umgang
  • manchmal kann der Stress zu Überforderung führen (Zeitmangel)

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.7
Hamzah , 31.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.1
Alice , 24.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.5
Moritz , 22.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.0
Ruth , 22.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.3
Lena , 22.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.0
Fiona , 22.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.1
Maximilian , 22.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
3.7
Annalena , 10.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.6
H. , 08.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)
4.3
Rudolf , 07.05.2024 - Angewandte Chemie (B.Sc.)

Über Diana

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Studienbeginn: 2023
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: OHM Professional School
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 01.06.2024
  • Veröffentlicht am: 03.06.2024