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Student sein an der FH Bielefeld ist ok

Betriebswirtschaftslehre (B.A.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.6
Ich bin jetzt mit dem 4. Semester fertig und komme demnächst ins 5. (vorletzte Semester meines BWL Studienganges). Vieles wurde schon berichtet, ich möchte noch ein paar wichtige Ergänzungen aus meiner Sicht hinzufügen.
Was die Studieninhalte betrifft, merkt man, dass sie deutlich praktischer orientiert sind, als an Universitäten. Jedoch kommt es auch auf die Module und die einzelnen Dozenten an die man erwischt. Es gibt zum Beispiel einige Module mit Planspielen oder praktischer Zusammenarbeit mit lokalen Firmen (Beispielsweise im Marketing Zusammenarbeit bei Projekten mit Arminia Bielefeld). Jedoch kommt nicht jeder in den Genuss dieser wertvollen praktischen Erfahrungen, da es wirklich darauf ankommt das richtige Modul zu erwischen, wo gerade soetwas angeboten wird. Das wechselt und wenn dann sind diese Angebote eher in den Vertiefungsrichtungen zu finden. Und auch da kommt es dann eben darauf an, wie viel Glück man in seiner ausgewählten Vertiefungsrichtung hat mit solchen Angeboten.
Ich bin leider durch *falsche* Wahl meiner Module an diesen Angeboten vorbeigekommen, aber möchte trotzdem lobend erwähnen, dass es sie gibt.
Darüberhinaus gibt es auch viele Module, wie an der Uni wahrscheinlich auch, wo Schwerpunktmäßig theoretische Modelle, Konzepte etc mit wenig praxisrelevanz gelehrt werden. Aber an so etwas kommt man wohl als Student der BWL nicht drum herum vollständig ;-).

Die Lehrveranstaltungen sind in den Hauptmodulen der ersten Semester noch recht voll besucht, da sich viele Studiengänge auch teilweise die gleichen Module teilen (Mathe für Ökonomen, Statistik zb). Dort treffen sich dann BWLer, Wirtschaftspsychologen, Wirtschaftsinformatiker, Wirtschaftsrechtler.
Da können schonmal 200 Leute in einer Vorlesung sitzen gut und gerne. In den späteren Semestern dünnt sich dies dann aus, zum einen weil viele sicherlich ihr Studium abrechen und so weniger Studenten da sind und zum anderen die restlichen Studenten sich auf die verschiedenen Vertiefungsrichtungen verteilen. Da gibt es dann Gruppengrößen, die in normale Seminarräume passen.

Die Dozenten sind höchst unterschiedlich. Ich möchte da auch keine großartigen Bewertungen abgeben, da dies ein höchst subjektives Gebiet ist. Der eine liebt einen Dozenten und seine Art zu lehren, der andere hasst ihn. Daher möchte ich hierzu nichts verallgemeinerndes sagen.
Subjektiv gesehen finde ich die meisten Dozenten fair, freundlich, locker und konnte gut mit ihren Vorlesungen arbeiten.
Leider gab es auch Dozenten mit denen ich gar nicht klar kam und ohne externe Hilfe (Austausch mit Kommilitonen, Tutorien, alte Klausuren) nicht bestanden hätte.
Das ist übrigens hier ein großer Pluspunkt, was ich in der Klammer schrieb. Es gibt da sehr viele offizielle und auch nicht offizielle und von der FH natürlich nicht gewünschte Arten sich zu behelfen in der Klausurvorbereitung. Wer Kreativ ist und sich gut vernetzen kann ist klar im Vorteil. Bei manchen Dozenten lohnt es sich sehr alte Klausuren zu bekommen, da sie ihre Klausuren teilweise nach dem selben Schema aufbauen.
Manche mögen das jetzt verwerflich finden und meinen "aber dann hast du doch nicht richtig alles gelernt" "das ist Betrug" .... ich finde das ist eine legitime Art sich zu behelfen, wenn es diese Möglichkeiten gibt. Im Studium geht es aus meiner Sicht nicht nur darum, sich Fachchinesisch in den Kopf zu ballern, sondern es geht auch darum kreative Problemlösungen zu generieren und Wege zu finden, an sein Ziel zu kommen. Und die Vernetzung mit Studenten und die Möglichkeiten so an alte Klausuren zu kommen ist aus meiner Sicht eine wichtige Fähigkeit, welche man im späteren Berufsleben wieder gebrauchen kann. Auch die offiziellen Angebote wie Fachtutorien, Schlüsselkompetenztutorien, Lerngruppen und sonstige Weiterbildungsmöglichkeiten sind lobenswert.

Die Organisation an der FH funktioniert leider nicht immer prickelnd. Besonders ärgerlich ist es bei Klausuren. Ich erfuhr von Kommilitonen aus dem Wirtschaftsrecht, dass sich teilweise Klausuren überschnitten haben und so nicht beide Klausuren geschrieben werden konnten.
Dies ist besonders dramatisch, wenn man erst nach der Hälfte des Semesters die Klausurtermine bekommt und dann schon die ganze Zeit beide Fächer besucht hat und jetzt aufeinmal feststellt, dass man nicht beide Module schreiben kann.
Selber habe ich das im BWL zum Glück noch nicht erlebt, da konnte ich immer alle Klausuren schreiben.
Trotzdem war ich nicht begeistert, als in der letzten Klausurphase fast alle Fächer aus der Vertiefung Marketing innerhalb von 6 Tagen stattfanden. Dies hätte zeitlich sinnvoller über die gesamte Klausurphase verteilt werden können, da ja damit zu rechnen ist, dass viele Studenten eben jene Klausuren gleichzeitig schreiben.
Eine andere Möglichkeit dies zu lösen wäre, schon vor Vorlesungsbeginn die Prüfungstermine bekanntzugeben (leider werden sie immer erst mitten im Semester, wo schon 1-2 Monate Vorlesungen vorbei sind bekanntgegeben). So könnte man seinen Stundenplan auch besser an den Prüfungsterminen orientieren. Hier sehe ich Verbesserungspotential.

Zu der Ausstattung kann ich sagen sie erfüllt ihren Zweck. Sicherlich gibt es da besseres an anderen Hochschulen, aber wichtig ist, dass man damit arbeiten kann als Student. Und ich finde, dass ist gegeben. Die Kinderkrankheiten des neuen Campus werden auch nach und nach geheilt.
Der Campus selbst wurde ja ähnlich wie der Berliner Flughafen viel zu lange nicht fertig und am Ende viel viel teurer als geplant. *Hust* weil die selbe Firma, die auch am Berliner Flughafen beteiligt ist hier gepfuscht hat *Hust*.
Wie schon von einigen erwähnt, wurde teilweise leider deshalb zwangsweise am falschen Ende gespart. Aber man kann in dem Campus klarkommen.
Mich persönlich stören die teils winzigen Toiletten (wenn man am Waschbecken sich die Hände wäscht und es kommt jemand rein, wird man teilweise ins Waschbecken reingedrückt). Auf der anderen Seite ist da halt dieser riesige imposante Hauptgang Der sieht schick aus, aber da hätte man vielleicht mal etwas kleiner den machen können und dafür die Toiletten etwas größer.....;-)
Naja ich bin kein Ingenieur und will nur sagen, dass hätte etwas besser geplant werden können.
Ansonsten fehlen mir Schlafmöglichkeiten. In der Uni Bib gibt es diese tollen Sitzkissen. Da habe ich früher gerne mein Mittagsschläfchen in meinen Freistunden gehalten. Leider gibt es am FH Campus nichts vergleichbares.

Zum Campusleben kann ich sagen, dass die Mensa (die wir uns mit der Uni Bielefeld teilen und im Gebäude X zwischen Uni und FH liegt) sehr viele leckere Gerichte bereithält. Zudem gibt es sehr günstige Hauptgerichte für 2,60€ mit einem Hauptgericht wie zb Schnitzel und drei frei wählbaren Beilagenschälchen.
Das ist ein top Angebot. Man kann auch für 0,80€ pro Schälchen weitere Schälchen nehmen. Da ich gerne und viel Esse manchmal eine top Sache für mich. :-)Manche meckern, dass es ihnen nicht schmeckt. Ich verstehe diese Leute nicht, ich bin von der Mensa (vor allem zu dem Preis!!) begeistert!! :-)
Es gibt dann noch Buffets wo man sich einzelne Sachen zusammenstellen kann, da sind die Preise etwas teurer, aber verglichen mit Restaurantpreisen immer noch okay.
Aber wer ein knappes Budget hat kann für 2,60€ gut satt werden und hat dabei ne leckere Mahlzeit.

Wie einige schon erwähnt haben kommt das Partyleben recht kurz. Es gibt einige Großveranstaltungen (Campusfestival, Westendparty in der Uni), dann gibts sogar Filme in Hörsäälen kinomäßig alle paar Wochen zu sehen. So gesehen wird was geboten, jedoch habe ich noch nicht viel von privaten Studentenhauspartys gehört, wie ich es oft von Freunden aus anderen Studienorten höre.
Aber vielleicht ist das bisher auch nur an mir vorbei gegangen?? Jedoch habe ich ähnliche Erfahrungen schon von vielen meiner Kommilitonen gehört.
Das finde ich bisher etwas schade, das passt fast ein bischen zu der ostwestfälischen Mentalität, die ja eher als ziemlich stur und langweilig gilt. Dies kann ich bestätigen. Es ist immer schön, mal in andere Gebiete zu kommen, beispielsweise ins Rheinland, und die Mentalität dort zu erleben.
Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Die Mentalität hier ist ein großer Schwachpunkt aus meiner Sicht, aber dafür kann die FH Bielefeld nichts ;-). Jedoch gehört das ja zum Gesamteindruck wenn man hier studiert dazu.

Im Fazit kann ich sagen, dass die FH Bielefeld ihre Vor- und Nachteile hat. Aber die Vorteile überwiegen. Ich bin insgesamt mit meinem Studium sehr zufrieden.
Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • gute Mensa

Bilder des Rezensenten

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Über Marcel

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Bielefeld
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 28.02.2016
  • Veröffentlicht am: 29.02.2016